Erster Wettkampf – Niederlagen und wie ich damit umgegangen bin

Welche Gedanken hatte ich direkt vor dem Wettkampf?

Da war er nun, der Tag auf den ich so lange hingearbeitet hatte. Nach einer zu kurzen Nacht und einer langen Autofahrt, ging es in den Backstage-Bereich. Gemeinsam mit vielen anderen Athleten wartete ich auf meinen Auftritt.

Mit jeder Minute in der der Moment näher rückte wurde ich nervöser.

Schließlich wusste ich nicht, was Genau auf mich zukommt. Ich hatte zittrige Beine. Mein Puls ging hoch.

So gut es ging, machte ich meine Posen und lächelte. Durch das Zittern fiel es mir schwer gut in meine Posen zu kommen. Die Situation verunsicherte mich komplett. Leider merkte man mir das an. Allgemein hätte ich mich viel selbstbewusster präsentieren müssen.

Schon zur Fahrt zum Wettkampf hatte ich den Gedanken „was wenn das Posing nicht klappt?“ „Ist mein Posing wirklich gut genug?“

Dieser Gedanke setzte sich bis zum Moment auf der Bühne durch.

Negative Gedanken nach dem Wettkampf

Beim ersten Wettkampf schon alles richtig zu machen ist ziemlich unwahrscheinlich. Man ist nervös weil man nicht weiß was auf einen zukommt. So ein Bisschen wie am ersten Schultag.

Direkt eine gute Platzierung zu erzielen ist nur für Wenige möglich.

Als ich von der Bühne runterkam und gleich in der ersten Runde rausgeflogen bin, war mir erst Mal zum Heulen. Mein Kopf kam gleich Mal mit der Logik-Schiene um die Ecke und ich hab es fürs Erste locker gesehen. Dachte mir „okey erster Wettkampf, da kann ich nicht gleich abräumen und jetzt kann ich wenigstens was Tolles essen“.

Meine Gefühle haben mich aber ein paar Tage später eingeholt und ich war ziemlich down und demotiviert. Mir waren meine Fehler bewusst und ich war mir nicht sicher. ob ich es bis zum nächsten Wettkampf schaffen würde, darin besser zu werden.

Glücklicherweise hatte ich so krassen Rückhalt und aufbauende Worte, dass ich mich wieder gefangen habe. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte mich meine Unsicherheit wahrscheinlich aufgefressen. Darum ist es manchmal wirklich sinnvoller seinen Emotionen direkt freien Lauf zu lassen. Irgendwann holen sie einen sowieso ein.

Wie konnte ich wieder positiv denken?

Erstens habe ich wieder realisiert, dass meine Leistung bis hierher unglaublich war. Nicht viele Menschen schaffen es überhaupt so weit. Allein der Weg bis hierher hat sich voll gelohnt. Mir ist bewusst geworden das ich mich nicht mit anderen vergleichen darf und diese Weg nur für mich selbst gehe.

Das Ganze ist für mich eine Lehre. Ich wusste zwar, dass das Posing wichtig ist. Hab es allerdings oft aus Gründen der Erschöpfung gerne mal schleifen lassen. Jetzt habe ich die Quittung dafür bekommen. Nun weiß ich woran ich noch arbeiten muss. Worin ich noch besser werden muss.

Das Schöne ist, dass ich nun die Möglichkeit habe es beim nächsten Mal besser zu machen. Ich bin ziemlich zuversichtlich. Mit jedem Mal wird man besser.

Es ist ein riesiger Druck von mir abgefallen weil ich jetzt weiß wie ein Wettkampf abläuft und was von mir erwartet wird.

Wichtig ist das man sich von einem Niederschlag nicht unterkriegen lässt sondern an seinen Schwächen arbeitet und es erneut versucht.

Nach jedem Tiefschlag kommt ein noch größeres Hoch.

Wie hat es sich angefühlt auf der Bühne zu stehen??

Das Gefühl ist ganz unbeschreiblich. Es macht großen Spaß da oben zu stehen, zu strahlen und sich von seiner besten Seite zu zeigen. All die harte Arbeit zu präsentieren.

Problem ist, das es etwas ganz Ungewohntes ist. Man hat vorher keine Vorstellung davon, wie das sein wird. Man soll funktionieren und man hat nur diese eine Chance und steht enorm unter Druck. Denn man soll schnell und sicher in seine Posen reinkommen. Man soll dabei aber völlig entspannt wirken.

Durch den ersten Wettkampf fiel sehr viel Druck von mir ab. Einfach weil ich nun weiß was auf mich zukommt. Ich bin jetzt viel gelassener und freue mich schon auf den nächsten Wettkampf.

Bei dem ich mir ziemlich sicher bin eine deutlich bessere Platzierung zu erreichen.

Alles in Allem war der Wettkampf eine tolle Erfahrung. Die Zeit auf der Bühne hat Spaß gemacht. Sich zu präsentieren und seine harte Arbeit zu zeigen.

Es ist ein tolles Gefühl sich nach dem Wettkampf wieder etwas gönnen zu dürfen ohne es zu tracken.

Was hab ich aus meinem ersten Wettkampf gelernt?

Durch den Wettkampf weiß ich nun worin meine Schwächen liegen. An welchen Dingen ich noch üben sollte, damit ich beim nächsten Mal besser bin.

Ich habe gelernt das ich zeigen muss, dass ich das Ding gewinnen will. Das ich lockerer und mit einer selbstbewussten Ausstrahlung auf die Bühne treten muss. Dass die Posen so sicher sitzen müssen, dass ich mir am Wettkampftag keine Sorgen darüber machen muss.

Weiteres Problem war meine Verbissenheit. Dadurch war ich viel zu verkrampft und habe die Posen nicht grazil gestellt. Das Posing muss aber entspannt und weiblich wirken. Ich habe gelernt mir selbst nicht zu viel Druck zu machen und lockerer zu werden. Dann hat man auch mehr Spaß an der Sache.

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Mit jedem Mal wird man nur besser.

Ich sehe das Ganze nicht mehr so verbissen. Ich habe gelernt, wenn ich mich zu sehr unter Druck setzte, verliere ich den Spaß an der Sache.

Woran muss ich noch arbeiten?

Leider muss ich gestehen dass ich vor meinem ersten Wettkampf nicht genug Zeit für das Posing investiert habe. Ich war mir bewusst, dass es extrem wichtig ist. Fühlte mich aber oft schon so erschöpft, das ich es schleifen lassen habe.

Außerdem macht mir das Üben keinen Spaß weil ich zu verbissen darin war. Irgendeine Ausrede hatte ich immer. Zu müde, zu erschöpft oder noch anderes zu tun Ich hatte echt keine Freude daran.

Natürlich hat es mich sehr enttäuscht wegen so etwas eine gute Platzierung aufs Spiel zu setzten. Ich wusste aber das ich darin noch nicht so sicher war und genau das hat mich a Wettkampftag verunsichert.

Aber erst durch den Wettkampf hatte ich das „Aha-Erlebnis“. Ich habe gelernt, dass ich durch zu viel Druck nichts erreiche. Jetzt gehe ich viel entspannter an das Posing und bin nicht mehr so extrem verbissen. Und siehe da, das Ganze ist weitaus weniger anstrengend und macht plötzlich Spaß.

Ich muss mich viel selbstbewusster präsentieren. Nachdem ich wahnsinnig viel Feedback bekommen habe, das meine Form super war ich aber an meinem Posing üben muss bin ich sehr zuversichtlich. Ich bin wahnsinnig froh, das es eine Sache ist an der ich noch arbeiten kann.

Die Woche zwischen den Wettkämpfen habe ich genutzt, um nochmal so viel wie Möglich an meinem Posing zu üben. Ob es sich auszahlt weiß ich jetzt noch nicht. Aber ich weiß definitiv das ich mein Bestes gegeben habe um an meinen Schwächen zu arbeiten. In der Hinsicht kann ich mir also keine Vorwürfe machen. Wie mich die Wettkampfrichter beurteilen kann ich nicht beeinflussen. Ich weiß aber sicher das ich mich selbst im Vergleich zum ersten Mal steigern werde.

Was möchte ich nächstes Mal davor besser machen?

Beim nächsten Mal möchte ich darauf achten, dass der Morgen schon entspannt anfängt. Das ich nicht in Hektik gerate. Das alle meine Sachen schon vor der Abfahrt gepackt sind. Das mein Frühstück vorbereitet ist. Das ich genug Zeit für mein Styling einplane.

Das ich im Backstage-Bereich einen kühlen Kopf bewahre. Damit ich auch dort so entspannt wie möglich bleibe. Beim nächsten Mal werde ich Musik hören, meine Schlafmaske aufsetzen und versuchen völlig für mich alleine zu sein. Meinen Fokus zu finden und mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.

Problem war auch, dass ich vor dem Wettkampf nicht zu 100% an mich selbst geglaubt habe. Ich war mir unsicher bezüglich meiner Form. Ob es wirklich reicht. Jetzt wo ich viel Feedback bekommen habe und auch selbst gesehen habe, dass meine Form super ist denke ich viel positiver.

Ich werde darauf achten, das richtige Mindset zu haben. Schon am Morgen positive Gedanken zu haben und mir die richtigen Dinge zureden. Wenn ich fest an mich selbst glaube kann es nur super werden.

Ich freue mich auf deinen netten und hilfreichen Kommentar!