Wie mich der Weg zu Bikini-Athletin geprägt hat

Kurz vor den Wettkämpfen hatte ich große Zweifel, ob sich der ganze Weg überhaupt gelohnt hat. Ob es all diese Mühe überhaupt wert war. Ob sich all der Verzicht gelohnt hat. Ob ich überhaupt schon so weit bin. Ob ich mich behaupten kann. Ob ich gut genug bin.

Rückblickend kann ich sagen, dass ich durch den Weg allein schon so viel gelernt habe.

Was habe ich gelernt?

Du wirst zielstrebiger

 Es ist ein tolles Gefühl, ein Ziel zu haben und es konsequent zu verfolgen.
Die meisten Menschen setzten sich keine Ziele. Sie steuern blind durch die Welt. Am Ende beschweren sie sich dann auch noch,nie dort hin gewollt zu haben.

Es erfordert viel Disziplin. Nicht jeder Tag läuft super und dennoch muss man immer sein Bestes geben. Man lernt nicht aufzugeben, egal welche Hindernisse auftreten. Man muss mit Niederschlägen umgehen, aufzustehen und immer weiterkämpfen. Für Erfolg musst du jeden Tag etwas tun.

Das richtige Mindset

Das starke Mindset, aus dem Sport, überträgt sich auch auf das restliche Leben. Man wird im allgemeinen ehrgeiziger und möchte mehr erreichen.

Man lernt was möglich ist und das allein der Kopf das Limit bestimmt.

Der Körper folgt deinen Gedanken. Du kannst alles schaffen, wenn du willst.

Aufgeben ist keine Option, egal wie schwierig der Weg ist. Allein die Tatsache schon so weit gekommen zu sein und kurz vor seinem Ziel zu sein sollte Grund genug sein nicht aufzugeben.

Ich weiß jetzt wie wichtig die innere Einstellung ist. Sie hat großen Einfluss wie man mit Situationen umgeht.

Vorallem die letzten Wochen vor den Wettkämpfen sind extrem hart. Man ist müde und erschöpft. Teilweise ziemlich launisch und nah am Wasser gebaut. Kleinigkeiten treiben einen in den Wahnsinn. Wer hier nicht aufgibt schafft auch sonst alles.

Prioritäten setzten

Unwichtige Dinge werden zur Nebensache. Man weiß, wie wichtig es ist den Fokus auf das Wesentliche zu richten. Damit die Energie nicht für unwichtige Dinge drauf geht.

Kenne dein Warum

Man lernt, wie wichtig es ist sein Warum zu kennen. Viele setzten sich Ziele ohne zu wissen, warum sie diese eigentlich erreichen wollen. Wer sein Warum kennt, der findet immer Wege an sein Ziel zu kommen.

Auf sich selbst stolz sein

Wenn man all die harte Arbeit geschafft hat, weiß man wie unendlich stolz man auf sich selbst sein kann. Den Weg dorthin schaffen nicht viele. Viele schaffen es nicht Mal eine normale Diät durchzuhalten. Eine Wettkampf-Diät ist tausend Mal anstrengender.

Ich habe gelernt das man Opfer bringen muss, wenn man ein bestimmtes Ziel erreichen will. Sei es zeitlich, körperlich, mental usw.

Rückhalt von seinem Umfeld

Mir hat es wahnsinnig geholfen, zu wissen, dass ich immer jemanden habe der hinter mir steht. Menschen auf die man sich immer verlassen kann. 

Du lernst viel über dich selbst

In meiner Wettkampfvorbereitung habe ich wahnsinnig viel über mich selbst gelernt. Ich bin über meine Grenzen hinaus gegangen. Ich habe feststellen dürfen das viel mehr in mir steckt als ich dachte.

Wie hat mich der Wettkampf verändert?

Ich bin ein gutes Stück selbstbewusster geworden. Vor dem Wettkampf fiel es mir oft schon schwer eine Kellnerin zu rufen oder meine Meinung laut und deutlich zu sagen. Oft habe ich dazu geneigt, mich selbst zu unterschätzen. In den letzten Monaten bin ich über mich selbst hinaus gewachsen. Jetzt, wo ich sehe, was ich in den letzten vier Monaten erreicht habe, traue ich mir selbst mehr zu.

Der Weg dorthin war nicht immer einfach aber ich habe mich extrem weiterentwickelt. Ich bin im Großen und Ganzen viel ehrgeiziger geworden.

Was würde ich heute anders machen?

Wenn ich heute nochmal mit meiner Wettkampfvorbereitung starten würde, würde ich mich beim Posing direkt von Anfang an filmen. Sich selbst auf Video zu sehen macht einem plötzlich vieles bewusst.

Ich würde direkt jemanden fragen der Ahnung hat, ob er mir hilft.

Feedback von jemandem, der weiß, wie eine Bikini-Athletin posen sollte, hat mich nochmal ein gutes Stück weiter gebracht.

Statt mit so einer extremen Verbissenheit, würde ich versuchen es mit mehr Spaß anzugehen.

Zeit für mich selbst

Hinterher würde man oft Dinge anders machen. Eine Sache die ich garantiert auch anders machen würde, wären Auszeiten. Eine Wettkampf-Vorbereitung ist extrem stressig. Dennoch hätte ich mir viel öfter Zeiten für mich selbst einplanen müssen. Zum nachdenken und reflektieren. Um mir Gedanken darüber zu machen was momentan gut läuft und was ich besser machen könnte. Wie ich mich aktuell fühle. Ich hätte viel mehr in mich reinfühlen müssen.

Das habe ich die gesamte Zeit viel zu sehr vernachlässigt.

Rückblickend vergingen die vier Monate extrem schnell. Manchmal zu schnell. Ich hatte oft das Gefühl, den Weg gar nicht richtig genießen zu können. In der Zeit ist mein Leben irgendwie an mir vorbeigelaufen.

Für andere Dinge, als das Gym war in dieser Zeit kaum noch Platz.

In nächster Zeit werde ich mich wieder verstärkt mit mir selbst beschäftigen. Mir neue Ziele setzen und mir bewusst zu werden was ich wirklich will.

Oft hatte ich gar keine Zeit, mir darüber bewusst zu werden, Jetzt heißt es die Dinge aufzuarbeiten und da mal reinzufühlen.

Sich Mal mit sich selbst auseinander zu setzten ist oft nicht leicht aber es bringt einen wirklich weiter.

Will ich nochmal an einem Wettkampf teilnehmen?

Die schwierigste dieser Fragen… Und um ehrlich zu sein weiß ich es noch nicht. Die letzte Zeit war so entbehrungsreich. Ein Leben außerhalb vom Gym gab es nicht mehr. Für andere Dinge blieb kaum noch Zeit. Auf vieles hatte ich überhaupt keine Lust mehr. Oft war ich auch einfach viel zu müde. Andererseits hat mich diese Zeit auch ziemlich geprägt. Ich habe mich dadurch weiterentwickelt, habe viel dazu gelernt und hatte auch Spaß daran.

Für eine Entscheidung ist es mir momentan noch zu früh.

Man erwartet häufig von sich selbst sofort eine Antwort parat zu haben. Es kann aber auch befreiend sein, sich einzugestehen, dass man keine Antwort hat. Die Sache einfach ungelöst stehen zu lassen und abzuwarten. Oft kommt einem die Lösung dann ganz von allein.

An was möchte ich in Zukunft arbeiten?

Die Wettkämpfe haben mir meine Schwächen vor Augen geführt. Auch, wenn ich noch nicht weiß ob ich wieder eine Wettkampf-Vorbereitung machen will werde ich an mir arbeiten.

Das Posing war nicht gerade meine Stärke auf der Bühne. Nachdem ich so viel Zeit und teilweise auch Geld dafür investiert habe, möchte ich auch in Zukunft weiter daran arbeiten.

Mir sind einige persönliche „Schwächen“ bewusst geworden, die mich häufig daran hindern, mein volles Potenzial zu entfalten. Auch diese Dinge möchte ich in Angriff nehmen.

Ich möchte beispielsweise selbst-bewusster werden und mir selbst mehr zutrauen. Mehr aus mir rauskommen. Ich möchte mich nicht mehr von anderen Menschen verunsichern lassen. Mein eigenes Ding machen und zu meiner Meinung stehen.

Ich freue mich auf deinen netten und hilfreichen Kommentar!